"Abenteur auf dem Spanish River" von Peter Martin, 2002, beschreibt so einen Trip.
Der Spanish River ist einer der besten Flüsse in Ontario zum Wildnis
paddeln, er ist verhältnismäßig nahe von Toronto und trotzdem ein typischer Fluß
im nördlichen Wald Kanada's.
Die ersten Tage paddelen wir durch eine Kette von 12 Seen, durch den borealen
Nadelwald, an Felswänden mit alten Piktographien vorbei und durch ein Land wo Biber und
Loons wohnen. Der Fluß wird größer, der Westarm kommt von rechts dazu und eventuell
ändert sich der Wald um mehr Laubbäume und ein vielartige Fauna einzuschliessen. Die
Stromschnellen ("rapids") werden grösser: wir paddeln durch einige durch und
werden um andere herumtragen ("portage"), nach dem Motto zu "paddeln so
lange es Spaß macht und nicht gefährlich wird". Wir paddeln etwa 6 Stunden am Tag,
manchmal länger wenn der Wind entgegen bläst, und manchmal weniger. Wie es so üblich
ist, teilen sich alle in die Arbeit rein: paddeln, tragen, Zelte aufbauen und was so
weiter anfällt. Wasser wird aus dem Fluß geholt aber durchgefiltert um Magenproblemen
vorzubeugen. Das Essen is nahrhaft und abwechslungsreich: alles muß mitgebracht werden
und abends wird es hochgehängt um Bären keinen Grund zu geben hier rumzuschnuppern.
Es gibt auch einige andere Großtiere in den Wäldern: Elche, Hirsche, Wölfe - keine
sind für uns gefährlich. Manchmal hat man Glück und sieht so ein Tier wie man so am
Ufer entlangpaddelt, aber oft sind's nur die Spuren die verraten wer hier so durch die
Bäume zieht. Man paddelt oft an den Burgen der Biber vorbei, und um sie zu sehen muß man
denen am Abend einen Besuch abstatten wenn's dunkel wird. Vögel sieht man viel: am Fluß
und den Seen sind Reiher, Eisvogel, Loon (mit einem traurigen Klagegesang der so typisch
für den Norden ist), Gänse und Enten aller Art. In den Büschen und Bäumen tummeln sich
einheimische Finken, Meisen, Kreuzschnabel, Seidenschwanz (Cedar Waxwing) und viele
andere. An Raubvögeln gibt's Habichte, Falken und ich hab sogar auch einen "Bald
Eagle", das Symbol der USA, im Land hinter dem Fluß gesehen.
Ich führe nur klein Gruppen, weil mehr sieht und weil's umweltfreundlicher ist. Eine
Kamera soll man mitbringen, ein Notizbuch, vielleicht auch den Feldstecher. Wir lassen uns
Zeit und können uns Pflanzen und Tiere anschauen ohne den "Fahrplan" zu
gefährden. Abends wird ein Feuer gemacht und man ruht sich aus. Wenn der Mond nicht so
grell ist sieht man dort einen toller Sternenhimmel. An manchen Abenden erlebt man das
Nordlicht. Oder man geht früh schlafen...
Am Samstag kommen wir dann am "take-out" an, nahe davon wo wir die erste
Nacht geblieben sind. Dann geht es wieder zurück nach Toronto, müde aber voller
Erlebnisse von Kanada's Natur...
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